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ColoSan®
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Informationen zu Koliken & Blähungen –
Rind, Schaf, Ziege, Neuweltkameliden

Für Wissensdurstige

Tiere der Unterordnung Wiederkäuer (Ruminata) sind Pflanzenfresser. Rind, Schaf, Ziege und Neuweltkamelide zählen dazu. Alle Tiere dieser Ordnung besitzen einen mehrteiligen Wiederkäuermagen. Aufgrund dessen können sie auch schwerverdauliche Kohlenhydrate (z. B. Zellulose) verstoffwechseln. Als Wiederkäuer bezeichnet werden die Tierarten, da sie in Ruhephasen den Nahrungsbrei nochmals hochwürgen und erneut zerkauen bevor anschließend die eigentliche Verdauung stattfindet.

Im Folgenden erfahren Sie die Besonderheiten zum Verdauungstrakt der Wiederkäuer (Abb. 1):

1. Der Magen:

Wiederkäuer besitzen einen mehrhöhligen Magen (Abb. 1: blau). Dieser besteht aus 3 Vormägen (Pansen, Netz- und Blättermagen) und dem eigentlichen Drüsenmagen (Magenabschnitt der Drüsen enthält und dem Magen des Monogastrier ähnelt), dem Labmagen. Die Vormägen besitzen keine Drüsen, sie dienen zur Zerkleinerung, Durchmischung und Vergärung der Nahrung. Bei Neugeborenen sind die Vormägen noch kaum ausgebildet, dies beginnt erst mit der Aufnahme von Raufutter.

Pansen:

Die im Pansen (Abb. 1: blau gestreift) enthaltenen Mikroorganismen können die meisten Kohlenhydrate abbauen, sodass der Wiederkäuer sie aufnehmen und energetisch verwerten kann. Bei dieser Fermentation werden Gase wie Methan und Kohlendioxid frei, die sich im Pansensack sammeln und durch Aufstoßen an die Umwelt abgegeben werden. Milchsäurebakterien übernehmen hauptsächlich den Abbau von Kohlenhydraten, dabei werden große Mengen an Milchsäure gebildet. Der Stoffwechsel gerät dadurch ab und zu aus den Fugen. Durch die Säure entzündet sich die Pansenoberfläche und Pansenzotten können absterben. Um eine Pansenazidose (schmerzhafte Übersäuerung des Magens) zu vermeiden sollte eine Futterumstellung daher immer in Etappen erfolgen.

Netzmagen:

Für eine weitere Zerkleinerung wird der Nahrungsbrei zwischen dem Pansen und Netzmagen (Abb. 1: blau gepunktet) hin- und herbewegt, bevor er in kleinen Mengen wieder in die Mundhöhle zum erneuten Kauen befördert wird. Außerdem hält der Netzmagen große und grob zerkleinerte Nahrungsbestandteile zurück und liefert kleine Partikel an den Blättermagen.

Blättermagen:

Im Blättermagen (Abb. 1: blau gestrichelt) wird der Nahrungsbrei durch Kontraktion zwischen den Blättern ausgedrückt und das Wasser so resorbiert. Dadurch wird der Nahrungsbrei eingedickt.

Labmagen:

Der Labmagen (Abb. 1: blau), auch Drüsenmagen genannt schließt an die 3 Vormägen an. Es handelt sich dabei um einen langgezogenen, birnenförmigen Sack, der dem einhöhligen Magen ähnelt. Im Labmagen erfolgt vor allem die Verdauung von Eiweißen und Fetten durch körpereigene Enzyme.

Mögliche Problemstellen im Magen:

Grund vieler Verdauungsprobleme stellt die Fütterung dar. So ist die Labmagenverdrehung meist die Folge von einem zu hohen Einsatz an Kraftfutter und von zu wenig strukturiertem Futter. Abrupte Futterumstellungen sollten deshalb vermieden werden. Sollte eine Pansenblähung (linke Bauchseite) vorliegen, kann meist von einer schaumigen Gärung ausgegangen werden und der Tierarzt sollte gerufen werden. Die Gase sind bei dieser Art der Gärung in Schaum gebunden und können deshalb nicht „ausgerülpst“ werden.

2. Der Dünndarm:

Die Verdauung im Dünndarm (Abb. 1: orange) verläuft ähnlich wie bei Nichtwiederkäuern. Zerkleinerte Eiweißbestandteile werden weiter abgebaut und als Aminosäuren aufgenommen. Weiterhin werden Kohlenhydrate zu Einfachzuckern zerlegt und aufgenommen. Im Abschnitt des Zwölffingerdarms werden dem Nahrungsbrei die Enzyme der Bauchspeicheldrüse und die Galle aus der Leber beigemischt.

Mögliche Problemstellen im Dünndarm:

Bekommen Kälber zu große Mengen an Milch (z. B. durch Eimertränke), kann die Milch ungeronnen in den Dünndarm oder den noch nicht funktionsfähigen Pansen gelangen. Durch die dort stattfindende Zersetzung mittels Bakterien kommt es zu Gärprozessen, die schlussendlich in einer schmerzhaften Aufgasung (Tympanie) enden.

3. Der Blinddarm:

Bei der Kuh ist der Blinddarm (Abb. 1: rot) relativ stark entwickelt und dient nochmals als wichtige Gärkammer, Bakterien verstoffwechseln noch nicht abgebaute Zellulose um die Nahrung soweit es geht zu verwerten. Ein Wurmfortsatz wie ihn der Mensch hat fehlt bei den Haustieren. Bei den Wiederkäuern erstreckt sich der Blinddarm als wurstförmiges Organ. Der Blinddarm bei Alpakas und Lamas ist im Verhältnis zu anderen Wiederkäuern deutlich kleiner und fungiert nicht vorrangig als Gärkammer.

Mögliche Problemstellen im Blinddarm:

Auch im Blinddarm kann es zu Blähungen (Blinddarmdilatation) kommen. Dies tritt meist bei Kühen oder Schafen auf, dabei ist u. U. eine deutliche Blähung der rechten Flankenregion sichtbar.

4. Der Dickdarm:

Die dort enthaltenen Bakterien verdauen die noch unverdauten Nährstoffe. Durch weitere Resorption (Aufnahme) von Wasser und Elektrolyten wird der Verdauungsbrei im Dickdarm (Abb. 1: grün) eingedickt und letztlich zu Kot.

Mögliche Problemstellen im Dickdarm:

Oft ist toxinbelastetes Futter ein Grund dafür, dass es zu Magen-Darm-Problemen beim Tier kommen kann. Die Probleme gehen über Blähungen bis hin zu Koliken. Im Verdauungstrakt entsteht ein Ungleichgewicht, sodass es zu einer überschüssigen Gasbildung kommt, die vom Körper nicht mehr nach außen abgegeben werden kann.

 

Quellen:

  • Lehrbuch der anthroposophischen Tiermedizin, Jörg Spranger 2007
  • Physiologie der Haustiere, Engelhardt, Breves, Diener, Gäbel 2015